Moin Werderfans,
unser Verein muss sein Heimspiel gegen den 1. FC Köln am 12. März an einem Montag bestreiten. Wir werden diesem Spiel als Gruppen fernbleiben, genau so wie wir es in der vorletzten Saison im Spiel gegen den VfB Stuttgart getan haben. Die damaligen Boykottgründe bestehen für uns weiterhin fort, weshalb wir zur Erklärung unserer Entscheidung im Wesentlichen auf die damalige Stellungnahme verweisen.
Man könnte einwenden, dass einem Protest gegen Montagsspiele durch deren bereits erfolgte Etablierung die Grundlage entzogen wurde. Unser Fernbleiben ist allerdings eher als Ausdruck einer Haltung zu verstehen, die wir nicht aufgeben können und wollen. Schon im Mai 2016 sollte aus realistischer Perspektive klar gewesen sein, dass das damals kurzfristig und unter Zuhilfenahme einer abenteuerlichen Begründung angesetzte Montagsspiel nur zur Gewöhnung des Stadion- und Fernsehpublikums an diesen Spieltermin dienen sollte. Ebenso muss damit gerechnet werden, dass Pläne bestehen, den Montag in Zukunft zu einem allwöchentlichen Spieltermin zu machen bzw. die Zerstückelung des Bundesligaspieltags im Allgemeinen weiter voran zu treiben. Es besteht deshalb für uns kein Anlass, die damals getroffene Entscheidung zu revidieren. Wir sind uns zudem des Umstandes bewusst, dass es in Anbetracht der Gesamtentwicklung, die der Profifußball innerhalb der Logik einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung zwangsläufig nimmt und nehmen muss, willkürlich erscheinen mag an einem bestimmten Punkt eine Grenze zu ziehen. Dennoch wollen wir mit unserem Fernbleiben auf einen bestimmten Teilaspekt oder Entwicklungsschritt aufmerksam machen und diesen als Anlass nehmen, Kritik und Ablehnung zu äußern. Wir behalten uns aber vor, eine solche Entscheidung im Einzelfall nach unserem eigenen Empfinden und Gewissen zu treffen.
Es fällt uns sehr schwer, einem Fußballspiel unseres Vereins fernzubleiben und unsere Mannschaft nicht zu unterstützen, das hat gerade das Spiel gegen den VfB gezeigt. Manchmal ist konsequentes Handeln aber mit Entbehrungen verbunden. Auch der Gedanke an ein zukünftiges, weiter entferntes, Auswärtsspiel an einem Montag, dessen Besuch sich für weite Teile der aktiven Fanszene als schwierig bis unmöglich gestalten würde, lässt für uns zum jetzigen Zeitpunkt keine andere Entscheidung zu. Wir werden zu unseren Überzeugungen stehen und ein Bundesligaspiel an einem Montag nicht zur Normalität werden lassen.
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