Fragen zur „Singing Area“

Da die einzelne Beantwortung jeder Frage, die uns per Mail oder auf anderem Wege zugetragen wurde, den zeitlichen Rahmen sprengen würde, gibt es nun gebündelt Antworten auf die uns gestellten Fragen:

Zuerst einmal wollen wir auf den veröffentlichten Artikel im Bremer Anzeiger eingehen, in dem sinngemäß geschrieben steht, dass wir das Konzept der „Singing Area“ entworfen haben. Dies ist so nicht richtig. Uns wurde – nach Gesprächen mit dem Verein und einem getätigten Vorschlag unsererseits – das aktuelle Konzept als Alternativvorschlag angeboten. Dass wir diese Idee in der jetzt existierenden Form an den Verein herangetragen haben, ist scheinbar der Fantasie des Autors entsprungen bzw. Ergebnis mangelhafter Recherche. Dies gilt generell für den Artikel im Bremer Anzeiger vom 20.6.2010. Auch der im Artikel vorhandene Versuch, generell ein negatives Bild der Ultras und möglichen Zukunftsszenarien zu entwerfen, ist bezeichnend. Dieser Umstand wundert uns allerdings nicht im Geringsten, denn der Autor hat in der Vergangenheit nicht nur einmal bewiesen, wie er zu uns Ultras und anderen aktiven Fans steht.

Nun aber zu den konkreten Antworten auf Eure Fragen:

Die „Singing Area“ wird vom Spielfeld aus gesehen ca. 2/3 der Blöcke 130 und 132, welche sich in der neuen Ostkurve zentral hinter dem Tor befinden, umfassen. Das ist in der Breite in etwa die gleiche Größe des alten Blocks 62. Das obere 1/3 wird frei zugänglich sein, somit besteht auch bei Nichterwerb einer Karte für den Block die Möglichkeit für supportorientierte Personen, sich anzuschliessen.
Die Gefahr, dass sich dort auch Leute hinstellen, die sich von Fahnen gestört fühlen, was in den letzten Jahren innerhalb der Ostkurve oftmals zu Konflikten geführt hat, stufen wir durch die offizielle Benennung des Blocks geringer ein. Bei entstehenden Problemen kann in Zukunft auf die spezielle Blocksituation hingewiesen bzw. damit argumentiert werden. Dieses Projekt kann folglich dazu beitragen, das Konfliktpotential zu reduzieren, was zu einer Entspannung innerhalb der weitläufigen Fanszene führt und nachhaltig einen lauteren Support fördert. Andere Lösungsansätze als dieser offizielle Weg haben sich in der Vergangeheit leider nicht bewährt, sondern eher zum Gegenteil geführt.

Auch die Ansiedelung von supportwilligen Personen um den Block herum ist erwünscht und dem Projekt förderlich, denn der Verein sieht ebenfalls die Möglichkeit, die Größe des Blocks unter Umständen zu erweitern. Die bisherige Limitierung des Kontigents basiert auf einer von uns und Verein gemeinsam getätigten Schätzung, wie das Interesse für diesen Block ausfallen könnte.
Insgesamt erhoffen sich wir und der Verein, dass durch weniger Barrieren für Personen, die dauerhaft an der Unterstützung der Mannschaft interessiert sind, eine Art „Motor“ für den Support im neuen Stadion entsteht. Und nochmal: Das Auflösen des Konflikts mit dem „Nur-Fußball-gucken“-Klientel kann dem Support aus unserer Sicht nur zugute kommen.

Wir haben bei den Gesprächen darauf bestanden, dass es keinerlei Einschränkungen für andere Blöcke der Ostkurve geben darf, beispielsweise Fahnenlimitierung etc. Dies hat uns der Verein ebenfalls zugesichert.

Die Frage nach Karten im Tagesgeschäft ist noch nicht vollends geklärt, uns ist durchaus bewusst, dass im Falle von keinen oder zu wenigen Tageskarten große Probleme auf uns Fans zukommen und dass das Argument eines „barrierefreien Blocks“ mit „mehr Freiheiten für die Fans“ ad absurdum geführt werden würde. In diesem Punkt bleibt das Ergebnis nach Anmeldefrist sowie das weitere Treffen mit dem Verein abzuwarten, um diesen entscheidenden Punkt zu besprechen bzw. zu verhandeln. Wichtig ist, dass es nicht unsere Intention ist, einen elitären, sondern einen flexiblen Stimmungsblock zu schaffen. Somit soll bestimmten Personengruppen auch kein Sonderstatus zugeschrieben werden, wenn sie sich in diesem Block aufhalten. Vielmehr soll es grundsätzlich zu einer Bündelung des supportwilligen Publikums kommen.

Abschliessend muss noch erwähnt werden, dass der Block, wenn er zustande kommt, ein Experiment ist und die Vorteile in der Praxis getestet und weiter erarbeitet werden müssen. Wir sehen das Angebot des Vereins als ein Schritt in die richtige Richtung – nicht mehr und nicht weniger. Uns wurde glaubhaft versichert, dass der Verein die selben Ziele wie wir verfolgt und Misstrauen fehl am Platz ist. Deswegen wollen wir diesem Projekt eine Chance geben. Veränderungen und Vorschläge, die die Situation positiv beeinflussen, sind immer verhandelbar und wir werden bei Bedarf alles versuchen, diese umzusetzen. Wir machen uns nichts vor, großartige Veränderungen können nicht in kurzer Zeit erreicht werden, sondern nur durch ein ständiges Arbeiten am Optimalzustand. Daher zählen wir auf Euch und Eure Mitarbeit.

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