Rechtsextremismus in osteuropäischen Fußballstadien

Infamous Youth Infoveranstaltung
Rechtsextremismus in osteuropäischen Fußballstadien
am 30.09.2009 um 20.00h, ZAKK*

vortragjacekpurski

In Polen, dem Ausrichter der nächsten EM und dem zweitgrößten Nachbarland Deutschlands hat sich eine in Europa einzigartige Fankultur entwickelt. Einerseits äußert sich dies in grenzenlosem Fanatismus, perfekten Choreographien und ganzen Landstriche voller Vereinsgraffiti. Andererseits existiert aber auch eine große Bereitschaft zur Gewalt. Nicht selten kommt es auch in den Stadien zu Übergriffen auf gegnerische Fans. Bei der Ablehnung des Anderen spielen Xenophobie, Nationalismus und Homophobie eine große Rolle. Keltenkreuze, an Nazigrößen erinnernde Transparente und antisemitische Sprechchöre sind in den Stadien Polens verbreitet. All dies ist jedoch nicht nur das Phänomen einer Randgruppe, sondern Widerhall einer großen gesellschaftlichen Strömung. So bekleideten zwischen 2005 und 2007 offen homophobe und rassistische Politiker unter den Gebrüdern Kaczynski Ministerämter. Nationalismus bietet gerade für die Verlierer der Reformen nach 1989 ein Identifikationsangebot, das in den Stadien der Republik radikal propagiert wird.

Jacek Purski, Pressesprecher der NGO „Nigdy Wieciej / Never again (http://www.nigdywiecej.org/), wird in seinem Vortrag zunächst einen Überblick über die polnische Fanszene geben. Anschließend werden faschistische Strukturen und Aktivitäten in den Stadien aufgezeigt und in ihre politischen Zusammenhänge gestellt. Auch die Gegenmaßnahmen von „Never again“ und anderen antirassistischen Bewegungen werden dargestellt. Einige kurze Filme stützen die Präsentation.

Der Vortrag wird auf Englisch sein, allerdings werden wichtige Aussagen auf Deutsch übersetzt. Der Eintritt ist frei. Spenden werden aber gerne angenommen.

*Informationen zum ZAKK, sowie das weitere ZAKK-Programm gibt es unter:
http://zakk.klubraum.org/

Adresse: Sielpfad 11 :: Ecke Kreuzstraße :: im Ostertor::1/4

Die nächstgelegende Haltestelle ist „Sielwall“ (mit den Straßenbahnlinien 2,3 und 10 zu erreichen), von dort geht ihr den Sielwall hoch Richtung Weser und biegt rechts in die Kreuzstraße.
Wenn ihr am Zakk angekommen seid – einmal an der Tür klingeln.